AH-Hessenpokal 2018 – 2. Runde

3:0 in Königstein: Alte Herren des FV Eppertshausen im Viertelfinale des Hessenpokals

Die Pokaltour 2018/19 geht weiter: Nach einem 3:0-Sieg beim 1. FC-TSG Königstein haben die Alten Herren des FV Eppertshausen das Viertelfinale im Hessenpokal erreicht. Einem spielstarken Gegner zeigten die Eppertshäuser mit einer kämpferisch, läuferisch und taktisch überragenden Leistung die Grenzen auf. Auf diesem Niveau braucht man auch vor den großen Namen des hessischen AH-Fußballs keine Angst zu haben.

Die erste gelungene Aktion zeigte die gesamte AH-Familie schon vor dem Spiel: Achim Joha hatte einen Reisebus gechartert; Frauen, Freunde, Spieler der Aktiven Mannschaften, passive Mitglieder und diejenigen aus dem 30-Mann-Kader, die nicht zum Zuge kamen, begleiteten das Team in den Taunus, weitere Fans reisten mit dem Auto hinterher – mit einer rund 50-köpfigen Anhängerschar, die die Begegnung zum Heimspiel umfunktionierte, hatten die Gastgeber sicherlich nicht gerechnet.

Dennoch begannen die Königsteiner selbstbewusst, schienen nach vorsichtigem Abtasten das Spiel in den Griff zu bekommen. Doch von Anfang an hielt der FVE dagegen. Mit enormem läuferischem Aufwand machte man die Räume eng, attackierte den Gegner früh und provozierte so Ballverluste. Das zahlte sich schon in der 14. Minute aus. Im Mittelfeld wurde der Ball erobert, schnell umgeschaltet, ein präzises Zuspiel erreichte Sidney Lepold, dessen flache Hereingabe Kurosh Heidari eiskalt aus sechs Metern verwandelte. Sieben Minuten später jubelten die Eppertshäuser erneut: Wieder erreichte ein Traumpass von Michael Bangnowski Flügelflitzer Lepold, der direkt zu Heidari weiterleitete – Kurosh beförderte den Ball ins Netz, doch der überforderte Schiedsrichter hatte eine Abseitsposition gesehen. Eine exklusive Sichtweise.

Doch auch wenn der Treffer nicht zählte, es war ein Wirkungstreffer, der die Gastgeber verunsicherte. Hektik kam auf, weil sich die Königsteiner zu unfairen Aktionen hinreißen ließen, eine Tätlichkeit an Marco Saul blieb ungeahndet. Doch der FVE ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, ging weiterhin hochkonzentriert zu Werke. Die Abwehr mit den beiden Manndeckern David „Schoggo“ Seib und Ralf Hess, dem umsichtigen Libero René Merget und Abräumer Jens Ringel stand sicher. Auf den Außenpositionen ließen Klaus Sperl und Sidney Lepold nichts anbrennen, im Mittelfeld zogen Michael Bangnowski und Marco Saul die Fäden, davor öffnete Frank Grimm dank seiner spielerischen Klasse immer wieder Räume und war eine sichere Anspielstation für die langen Abschläge der Marke Merget, und vorne war Kurosh Heidari stets ein Sicherheitsrisiko für das Taunusteam. Torgelegenheiten hatte nur der FVE: Sperl verzog nach einem präzisen langen Pass von Saul (24.), der wiederum einen Freistoß knapp über das Tor setzte (27.); Frank Grimm traf die Latte (28.). Eine Minute vor Ende des ersten Spielabschnitts schossen die Gastgeber zum ersten Mal gefährlich auf das von Alfred „Lui“ Guber sicher gehütete Eppertshäuser Tor, wenig später hatten die Gäste Glück, dass ein Königsteiner Stürmer einen langen Ball in den Strafraum knapp verpasste.

Auch nach dem Seitenwechsel behielt der FVE das Heft in der Hand. Und wieder zahlte sich das frühe Stören des Gegners aus: Kurosh Heidari eroberte den Ball in der Königsteiner Hälfte, passte auf Frank Grimm, der dem Torhüter mit einem trockenen Schuss aus 16 Metern keine Chance ließ (42.). Sieben Minuten später bestrafte der Unparteiische ein übles Foul an David Seib mit Rot. In Überzahl schien das Spiel für den FVE gelaufen. „Bange“ Bangnowski traf nach einem langen Freistoß per Kopf (51.), doch wieder erkannte der Schiedsrichter auf Abseits – eine zumindest fragwürdige Entscheidung. Als dann Kurosh Heidari mit Gelb-Rot vom Platz musste (57.) – er hatte schon in der ersten Halbzeit Gelb gesehen und den Ball vor einem Freistoß der Königsteiner weggeschlagen – mobilisierten die Hausherren noch einmal alle Kräfte. Doch mehr als eine gefährliche Hereingabe, die an Freund und Feind vorbei durch den Fünf-Meter-Raum kullerte, ließen die Eppertshäuser nicht zu. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit fiel dann die endgültige Entscheidung: Eine Notbremse, die Frank Grimm zu Fall brachte, ahndete der Schiedsrichter mit Rot, den fälligen Freistoß schlenzte Marco Saul von der Strafraumlinie an der Mauer vorbei ins Tor. In der Nachspielzeit vergab Marco noch eine Kontergelegenheit, dann durfte gejubelt werden. Spieler und Fans lagen sich in den Armen, an die Rückfahrt zur geplanten Uhrzeit war nicht zu denken. Im Bus wurde weiter gefeiert und zuhause dann die Nacht zum Tag gemacht.

Das Tor zum 3:0 durch Marco Saul:

 

Nach dem Abpfiff der Partie:

 

Impressionen der Busfahrt:

 

Posted in Alte Herren
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