Spiele gegen Mannschaften aus dem herrlichen Odenwald sind nie langweilig. So auch diese Begegnung. Keine 45 Sekunden waren vergangen und der Ball lag in unserem Tor! Anpfiff, Ballverlust, Zuteilung fehlte komplett und es stand 0:1. Tiefschlaf und ungläubiges Staunen. Das Gute an unserer Mannschaft ist, dass sie sofort wusste den Hebel umzulegen. Klare Anweisungen wurden nun umgesetzt und von D-Automatik in Sportschaltung umgeschaltet. Immer wenn unser Team Kombinationen und Laufbereitschaft an den Tag legte, wurde es gefährlich. Die zweite Hundertprozentige schlug dann auch im Tor ein. Ein Angriff über vier Stationen und Sanne hämmerte die Kugel zum Ausgleich ins lange Eck. Auf beiden Seiten wurde ein hohes Tempo angeschlagen und eine Menge Torchancen wurden vergeben. Das Anrennen auf die Führung wurde in der 23. Minute belohnt. Nach gewonnenem Zweikampf kam der Ball über Abwehr und Mittelfeld in die Offensive, Nina wurde mustergültig bedient und überwindete die herausstürzende Torfrau zur 2:1 Führung. Aber auch der Gegner ließ nicht locker und schlug mit einem Doppelschlag in der 29. und 33. Minute zur erneuten Führung für den TSV Höchst zurück. Ausgangspunkt waren auch hier Fehler in der Defensivarbeit, die es gilt schleunigst abzustellen. Ausgelassene Tormöglichkeiten unserer Mädels und eine Steffi Riehl verhinderten weitere Tore. Wie eine Katze drehte Steffi einen verdeckten Schuss vom TSV noch um den Pfosten, einfach nur klasse. Mit 3:2 ging es in die Halbzeitpause.
Die „intensive Halbzeitansprache“ und taktische Umstellungen sollten in der zweiten Halbzeit Wirkung zeigen. In der gesamten Defensivleistung nun kompakter gestaffelt bekam man das Spiel besser unter Kontrolle. Etwas Glück beim Abschluss und eine gut aufgelegte Torfrau vom TSV Höchst verhinderten vorerst den Ausgleich. Die Offensive nun auf höchstem Gang. In der 55. Minute wurde das Anrennen der FVE-Mädels belohnt. Nina stand goldrichtig und konnte einen zu kurz abgewehrten Ball zum Ausgleich eindrücken. Das Spiel wurde nun ruppiger und emotionaler. Gleich sechs gelbe Karten verteilte der Schiedsrichter. Bis zur 90. Minute wurde gefightet, gerannt und gegrätscht. Der Siegtreffer lag mehrmals für die FVE-Frauen in der Luft. Entweder standen Latte, eine gut aufgelegte Torfrau oder die „falsche Anlaufseite“ im Weg. Aber so ist es nun mal. Keiner verschiesst extra den Ball, keiner macht freiwillig Stellungsfehler und keiner gibt gern Punkte ab. Was uns alle vereint ist DAS TEAM.
Nach all den Emotionen waren sich die Trainer nach dem Spiel einig über ein gerechtes Unentschieden. Wir spielen gerne, bei all den Emotionen, gegen den TSV Höchst. Nach dem Spiel sind sich die Trainer, wie immer, gut gesonnen. Das sollten zwei TSV-Zuschauer bitte in Zukunft beherzigen. Übelste Beleidigungen gegen Zuschauerinnen und Trainer sind völlig fehl am Platz.
Fazit: Ein Punkt im ersten Auswärtsspiel. Noch immer ungeschlagen. Versöhnende Gesten. Gute Gespräche und Einsichten. Erwachsene Spielerinnen, eine verbeulte Alu-Kiste 😉 und drei angeschlagene Spielerinnen.
Damen: TSV Höchst – FVE 3:3 (3:2)
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